Mehr Abonnenten, mehr Views, mehr Einnahmen – YouTube Analytics richtig nutzen

Durch die Nutzung von YouTube Analytics lassen sich Views, Abonnenten und damit auch die Einnahmen signifikant steigern. YouTube ist kein Selbstläufer und verlangt neben guten Inhalten auch Durchhaltevermögen. Wer Signale erkennt und richtig deutet, kann den Weg deutlich schneller beschreiten.

Es werden meist viele Wege beschrieben, um an mehr Abonnenten zu kommen. Aber gerade die Statistik kann besonders hilfreich sein. Was nützt mir das vermeintlich beste Video, wenn ich nicht weiß, welche Abschnitte besonders gut bei den Zuschauern ankommen? Hierfür muss man Analytics in 2 Bereiche aufteilen. Zum einen gibt es die Kanalanalyse, die unzählige Daten zum gesamten Kanal ausspuckt und zum anderen die separaten Auswertungen der einzelnen Videos, die in meinen Augen deutlich wichtiger sind. Aber gehen wir der Reihe nach.

YouTube Analytics für den Kanal

Sobald ich das YouTube Studio aufrufe, lande ich im Dashboard und erfreue mich über den aktuellen Stand der Abos und den Basisdaten des letzten Videos. Auch den nächsten Punkt im Menü, Videos, schaue ich mir natürlich regelmäßig an. Hier bekomme ich eine Liste aller Videos und sehe sofort das Verhältnis von Likes zu Dislikes, das für mich das wichtigste Kriterium an dieser Stelle ist. Was nützen mir 100000 Views, wenn die meisten den Inhalt nicht mögen? Das mag kurzfristig Werbeeinnahmen bringen, aber Google wird das Video und meinen Kanal immer seltener vorschlagen.

Kanalstatistiken geben nur einen groben Einblick

Sie sind nicht zwingend erforderlich, um einen erfolgreichen Kanal aufzubauen.

Interessanter wird es schon, wenn ich im Menü Analytics aufrufe. So mancher mag sich im ersten Moment ein wenig verloren vorkommen, wenn er auf die ganzen Zahlen und Grafiken sieht. Ich sehe mir hier jedoch lediglich die Aufrufe, Wiedergabezeit, Abonnenten und Umsatz an. Auch die Liste darunter mit den beliebtesten Videos ist interessant. Dort sehe ich, was die Zuschauer am meisten interessiert. Das gibt mir bereits eine grobe Richtung für meine zukünftigen Videos. Nehme ich hier meinen recht neuen Kanal BrickMeet als Beispiel, sehe ich schnell, dass Panzer und Schiffe an vorderster Stelle stehen. Ich bekomme oft Nachrichten, dass ich mehr Flugzeuge bauen soll. Aber die Statistik sagt mir ganz klar, dass sich die meisten dafür gar nicht interessieren.

Wer in diesem Kanal die Zahl der Abonnenten mit der Livetime vergleicht, wird sicher nicht von der Steigerung der Abonnentenzahl begeistert sein. Dazu muss ich ergänzen, dass der Kanal 2017 für ein ganz anderes Projekt erstellt und dann nie genutzt wurde. Ich habe diesen im August 2019 mit 0 Abonnenten in BrickMeet umbenannt und mit meinen Videos begonnen. Das war eine dumme Idee. Macht das nicht nach. Der Kanal sieht nun älter aus, als er in Wirklichkeit ist. Was noch schlimmer ist: Die dazu erstellte Emailadresse von Google trägt die Bezeichnung des ursprünglichen Projekts und lässt sich im Nachhinein nicht mehr ändern. Darüber ärgere ich mich jetzt.

Real hat dieser Kanal in wenigen Monaten eine 5-stellige Abonnentenzahl erreicht und wächst monatlich mit mehreren 1000 Abonnenten weiter. Mittlerweile hat bereits mehr als 250.000 Abonnenten.

Zusammenfassend kann man über diesen Bereich also sagen, dass er einige grundlegende Informationen gibt und eine sehr grobe Richtung vorgibt. Diese grobe Richtung hat man jedoch schon von vornherein festgelegt. In meinem Beispiel mache ich Speed Builds von alternativen Klemmbausteinen. Ich werden jetzt keine Kühlschränke aufbauen, weil diese für einige User vielleicht interessanter sind. Will ich meinen Kanal optimieren, ohne dabei meine eingeschlagene Richtung zu ändern, muss ich ins Detail gehen und die Videos einzeln betrachten.

YouTube Analytics in den Videodetails

Rufe ich im YouTube Studio ein einzelnes Video zur Bearbeitung auf, befindet sich auch dort im Menü Analytics. Hier können wir sehen, was genau an den Videos gut oder schlecht war und wie die Zuschauer den gesamten Inhalt sehen. Dafür bietet YouTube Analytics einige wirklich mächtige Werkzeuge.

In den Videodetails liegt das größte Potential

Analytics für einzelne Videos bietet mächtige Werkzeuge.

Typische Leistung des Kanals

Bereits wenige Stunden nach der Veröffentlichung ist dieser Bereich zu sehen. Grafisch wird ein Bereich farbig markiert, in dem idealerweise auch die Kurve des neuen Videos verlaufen sollte. Wirklich toll ist es natürlich, wenn sie sogar darüber hinaus schießt. Aber das dürfte mit zunehmender Anzahl an Videos immer seltener vorkommen.

Insbesondere der Anfang ist von großer Bedeutung. Wenn man keinen Kanal mit Millionen Abonnenten hat, wird YouTube das Interesse an diesem Video mit deinen Abonnenten testen. Sind diese begeistert und rufen das Video fleißig auf, wird es auch anderen YutTubern gezeigt, die sich für das Thema interessieren könnten.

Haben deine Abonnenten kein Interesse, dümpelt das Video meist auch in den kommenden Monaten mit wenigen Aufrufen vor sich hin. YouTube empfiehlt es nur noch selten, auch wenn viele Nicht-Abonnenten es interessanter finden könnten, als deine anderen Videos.

Die Steigerung der Abonnenten durch ein bestimmtes Video ist auch ein interessanter Faktor. Die vorherige Grafik zeigt ein neues Video, bei dem diese Daten noch nicht verfügbar sind.

Diese Grafik zeigt er sehr erfolgreiches Video, das alleine in knapp 3 Monaten mehr als 1200 neue Abonnenten gebracht hat. Man sieht sehr schön, dass der Start bereits deutlich über dem Durchschnitt liegt. Das ist für Google ein Zeichen, dass es sich hierbei um interessanten Content handeln könnte. Also wird es auch anderen YouTubern empfohlen und liegt dauerhaft über dem Durchschnitt.

Zuschauerbindung

Man fragt sich jetzt vermutlich, warum dieses Video so interessant ist. Das sehen wir in der typischen Leistung natürlich nicht. Dafür müssen wir uns die Details der Zuschauerbindung anzeigen lassen. Leider funktioniert das nur am Rechner und nicht in der YouTube Studio App. Dort gibt es nur die Grafik, ohne dass man sich die passende Sequenz im Video ansehen kann. Das ist sehr schade.

Der obere Bereich zeigt das gewählte Video und die untere Grafik die Zuschauerbindung, bzw. die Absprungrate. Für einen Speed Build ist die gezeigte Kurve normal, da immer wieder einige Sekunden vor- und zurückgespult wird. Es wird auch oft nach einer bestimmten Stelle gesucht, bei der man bei seinem eigenen Modell Probleme hatte. Diese Videos sind kurz und es wird nicht gesprochen. Also schaltet es kaum jemand an, lehnt sich zurück und lässt sich berieseln.

Der große Knick zu Beginn ist das Intro, das in den meisten Fällen übersprungen wird. Dieses habe ich auf 5 Sekunden reduziert, aber selbst das ist den meisten zu lang. Sie wollen sofort den Speed Build sehen. Ich mache es selbst auch nicht anders. Bei allen Videos, die ich mir anschaue, spule ich beim Intro sofort vor. Verzichten möchte ich auf das Intro dennoch nicht, zumal ich auf gelegentlich ein Stop Motion davor setze, was nicht übersprungen wird. Wichtig ist, dass die Kurve dann möglichst konstant ist. Gibt es einen sichtbaren Knick nach unten, muss man sich ansehen, warum das der Fall ist.

Finde den Fehler in deinem Video

Kleine Details können große Auswirkungen haben.

Setzt man den Marker in der Grafik an diese Stelle, wird im Player die Stelle des Videos angezeigt. Dann muss natürlich jeder selber analysieren und herausfinden, warum die Zuschauer an dieser Stelle abbrechen.

  • Habe ich zu viele Werbeeinblendungen?
  • Ziehe ich einen Abschnitt zu sehr in die Länge?
  • Schweife ich vom Thema ab?
  • Gibt es Probleme beim Bild/Ton?
  • Ist das Video zu lang?
  • Ist das Intro zu lang und die Kurve stabilisiert sich danach nicht?
  • Rede ich Unsinn oder gebe falsche Fakten wider?

Es kann aber auch genau das Gegenteil der Fall sein. Gibt es einen Knick nach oben, dann haben viele Zuschauer zurückgespult, um diesen Teil noch einmal zu sehen. Was auch immer das war, man sollte es auch in zukünftige Videos integrieren. Solltest du an dieser Position jedoch ein unscharfes Bild vorfinden, dann war es wohl doch nicht so interessant und die User mussten es sich mehrfach ansehen, um es zu erkennen. Immerhin hast du dann einen weiteren Fehler gefunden.

Weitere Werkzeuge

Die meisten anderen Werkzeuge geben zwar auch nützliche Informationen. Aber die meisten davon sehe ich bereits in der Liste meiner Videos. Zudem bauen sie auf den beiden zuvor genannten Punkten auf.

Egal ob Mag-ich-Verhältnis, Klickrate im Abspann oder Aktivitäten in Echtzeit. Alle hängen direkt vom Video und seinen Inhalt ab. Finde ich Abschnitte, die zu Absprüngen führen und kann sie verbessern, dann gibt es auch automatisch mehr Likes, Abos und höhere Klickraten.

Nach oben scrollen